Mittwoch, 5. August 2009

Sapa

Kaum von der Halong Bay wieder zurueck, starteten wir schon unseren naechsten trip, dieses mal ins noerdliche Sapa, in die Berge. 9 Stunden lang fuhren wir ins gar nicht so weit entfernte Lao Cai unmittelbar an der chinesischen Grenze. Die Fahrt in dem wackeligen Waggon war recht unruhig, aber dennoch (und trotz der Tatsache, dass man unser Abteil nicht versperren konnte) schlief ich ausgezeichnet. Die anderen beiden Leute in unserem Schlafwagen waren aus Manchester und, v.a. er war echt zum Schreien komisch. Irgendwie hat er mich total an Tingl-Tangl-Bob erinnert (wohl wegen der Frisur). Na jedenfalls haben wir sehr viel gelacht.

Um 5 Uhr kamen wir dann an und fuhren gleich eine Stunde bergauf nach Sapa. Dort merkte man dann echt deutlich den Temperaturunterschied - endlich mal halbwegs angenehme Temperaturen waren das... Nach dem Fruehstueck begannen wir gleich unsere 2-Tages-intermediate-Trekkingtour. Eigentlich bangten wir schon etwas davor und hofften nur, dass diese nicht ganz so anstrengend wie in Laos werden wuerde. Irgendwie waren wir ja jetzt doch schon etwas muede nach etwa 3 Wochen des Herumreisens. Kurz nach dem Aufbruch verflogen unsere Sorgen aber sofort, denn unser Guide Khu legte ein recht gemuetliches Tempo an den Tag und unsere Trekkingkumpanen waren allesamt schuhmaessig nicht wirklich gut ausgeruestet. So war's eigentlich eine recht gemuetliche Wanderung mit genuegend Fotopausen. Wir wanderten durch ein riesiges Tal mit Reisterassen links und rechts und dem Fluss in der Mitte, eine echt ungewohnte Landschaft also. Leider war's wettertechnisch nicht grad optimal, denn es begann ungefaehr 7 mal an dem Tag zu regnen, vor allem das letzte Stueck dann wurde ich (trotz Regenjacke) durch und durch nass. Am mittleren Nachmittag dann erreichten wir das Ta Van Dorf, wo wir uebernachten sollten. Das Holzhaus war recht nett, im Untergeschoss hatte die Familie ihren Wohnraum und im ersten Stock war dann unser Matratzenlager (Gott sei Dank mit Moskitonetzen, denn es hingen einige Spinnen von der Decke). Von der Terasse aus betrachteten wir das Wechselspiel Sonne und Regen, unterhielten uns recht gut mit den Kanadiern Robin und Lee (die nach ihrer Freiwilligenarbeit in Pnomh Penh noch eine Woche etwas vom Vietnam sehen wollten) und gingen nach dem Abendessen schon recht frueh schlafen.

Am naechsten Tag gingen wir mehr bergauf-bergab, dafuer war aber die Strecke, die wir zurueckzulegen hatten etwas kuerzer. Fast schon gegen Ende des Weges kamen wir dann an einem wunderschoenen Wasserfall vorbei, wo wir eine Zeit lang Rast machten. Man sollte gar nicht unterschaetzen, wie steil's da runtergeht... Eine Frau rutschte auf dem Felsen aus und rutschte etwa 2 Meter weit den nassen glatten Felsen hinunter. Gott sei Dank fing ihr Guide sie auf, waere sie da runtergefallen, dann waere wohl jetzt nicht mehr recht viel von ihr uebrig... Michi fuehlte sich waehrend des Tages nicht recht gut, ihm war kalt in der Nacht, er fuehlte sich schwach, hatte Gelenksschmerzen und ansteigendens Fieber. Unser erster Gedanke war natuerlich Malaria, deshalb gingen wir, als wir wieder zurueck in Sapa waren, sofort zu einer Erste-Hilfe-Stelle, um zu erfragen, wo man hier einen Bluttest machen lassen konnte, denn sollte es wirklich Malaria sein, dann musste man ja schnell was dagegen tun. Die Damen verstanden leider kein Wort Englisch und auch unsere pantomimischen Kuenste hatten nicht recht viel Erfolg, man bat uns Anti-Gelsen-Gel und ein fiebersenkendes Mittel an... Die Dame von der Hotelrezeption organisierte uns dann ein Taxi ins 3 km entfernte Spital und einen Fahrer, der fuer uns auch uebersetzen konnte, denn Englisch (Franzoesisch, Spanisch,...) konnte dort auch niemand. Das Krankenhaus war auch mehr oder weniger ein Abenteuer, ich denke wir sind einfach nur wahnsinnig verwoehnt von dem, was wir daheim haben... Fuer den Falle des Falles hatte Michi sein Injektions-Reiseset mit, man konnte ja nie wissen, mit welcher Nadel man gestochen wird... Die Bedenken waren aber unnoetig, war alles verpackt. Das Ergebnis erfuhren wir erst am naechsten Morgen, da man dafuer 12 Stunden warten muss. Wieder fuhren wir mit unserem Taxi (einem russischen Jeep mit Baujahr 1990) ins Krankenhaus. Malaria wars Gott sei Dank keine, Michi hatte sich offensichtlich nur total verkuehlt. Den letzten Tag in Sapa verbrachten wir also relativ entspannt, denn ein Ausraste-Tag war ja ohnehin schon laengst faellig... Am Sapa Markt erstanden wir dann insgesamt 25 Pashmina-Schals. Die Besitzerin des Standls muss echt ihren Glueckstag gehabt haben, denn immerhin machte sie innerhalb von 15 Minuten einen Umsatz von 60 Euro... Am Abend dann verliessen wir Sapa wieder, und fuhren dann von Lao Cai mit dem Nachtzug wieder zurueck nach Hanoi.

Das war's jetzt aber mit den Trekking-Touren - schoen langsam waer's einmal Zeit fuer den Strand :).

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