Donnerstag, 6. August 2009

Hanoi

Fuer mich ist Hanoi definitiv die Stadt, die niemals schlaeft, zumindest tagsueber. Schon um 5 Uhr morgens ist hier recht viel auf den Strassen los (haben wir gehoert ;)), dafuer ist's aber um 23 Uhr auch schon wieder Schluss damit, da ist man dann ziemlich allein auf der Strasse. Auch in Restaurants geht man nicht nach spaetestens 9 und die Bar in der wir mal ein Glaeschen trinken waren, hat sofort nachdem wir rausgegangen sind, zugesperrt und das war so um halb 12 oder so?

Die Stadt hat mich jedenfalls tief beeindruckt. Das Leben scheint sich gaenzlich auf der Strasse abzuspielen, man sitzt draussen auf winzigen Plastiksesselchen und isst, die MAERKTE (ohne Standln) sind auch gleich auf den Strassenseiten. So einen Markt zu besuchen ist ein absolutes Muss. Hygienische Richtlinien kann's hier wohl ueberhaupt keine geben, denn hier werden Gemuese geschnitten, Obst geschaelt, Schweinefuesse abgeschabt, Erdnuesse getrocknet... und alles dann auch gleich verkauft. Selbstverstaendlich wird das Fleisch nicht gekuehlt, sondern liegt oft mitten in der prallen Sonne, auf Pappendeckel. Um die Fliegen zu verscheuchen wird mit einem Plastiksackerl, das an einem kleinen Stock befestigt ist, herumgewachelt. Mopeds duesen vorbei, bleiben stehen, kaufen ein Plastiksackerl von dem, eine Packung von dem anderen, ein richtiger McDrive also. Aber naja, ich haette mich noch nie ueber das Essen auf der Strasse oder in Restaurants (die natuerlich auch hier einkaufen) beschweren koennen, viele Sachen schmecken auch hier viel besser... Gibt irgendwie zu denken, oder?

Ich fand es schon faszinierend einfach nur durch die komplett ueberfuellten Strassen zu laufen. Die Gehsteige waren meist komplett von den vielen MOPEDS verstellt und auf der Strasse wurde man in einer Tour nur angehupt. Die wenigen Autos, die hier herumfahren sind meist nur Taxis oder gehoeren wahnsinnig reichen Leuten (denn die import tax liegt bei 200 Prozent hab ich gehoert...). Deshalb tummeln sich unglaublich viele Mopeds und einige Radfahrer auf der Fahrbahn. System und Regeln scheint es auch im Verkehr nicht zu geben. An die wenigen Ampeln haelt man sich nicht immer und sonst faehrt man einfach so wie man will und kann. Zebrastreifen sucht man hier auch vergeblich. Will man als Fussgaenger eine Strasse ueberqueren die recht frequentiert ist (und das sind sie alle!), stellt man sich an den Fahrbahnrand, wartet ein paar Sekunden, geht dann langsam und vor allem gleichmaessig schnurstracks voran und vertraut dann darauf, dass jeder ausweicht. Das hat eigentlich immer ganz gut funktinoniert, ab und zu bekommt man halt ein paar Huper ab.

Das mit den HOTELS ist hier auch so eine Sache... Unser erstes hatte gleich mal zwei Namen und man muss wissen, dass Hotels oft kopiert werden. Gibt es ein tolles, das zB Camelia Hotel heisst, kann man sicher sein, dass es sehr bald eines mit Camelia 1, Camelia 2 usw. gibt. Recht verwirrend, vor allem, weil einen die Taxifahrer nicht immer dort absetzen, wo sie eigentlich sollten. Deshalb wechseln Hotels auch andauernd ihre Namen. Recht abenteurlich also, weil man nie genau weiss, wohin man kommt...

Enge STRASSEN, sehr schmale Haeuser, Laerm, und eine Stadt in der es richtig wurlt kann man schon sagen, das sind fuer mich wohl die bleibendsten Eindruecke dieser Stadt. Trotzdem (oder gerade deshalb?) hab ich mich aber auch recht wohl dort gefuehlt. Wie die meisten wissen, mag ich's ja, wenn's um mich herum ueberall laut ist :)

EINKAUFEN kann man natuerlich auch ausgezeichnet! Schuhe, Lonely Planet Reisefuehrer, Kleidung, DVDs, ja sogar Tempo-Taschentuecher - alles wird hier gefaelscht bzw. kopiert! Meist aber sogar sehr geschickt, sodass man keinen Unterschied merkt. Am Ende unserer Hanoi-Zeit haben wir uns jeder eine riesige Box gekauft und unsere ganzen Souvenirs, die wir bis zu dem Datum gekauft haben (hauptsaechlich Handarbeiten, die wir auf Maerkten eingekauft haben, wie die 20 Halstuecher, Taschen, und und und) mit sea freight heimgeschickt. Wird zwar leider bis zu 3 Monate dauern, bis das Klump ankommt, aber die 10 Kilo zusaetzlich schleppen haett ich einfach nicht mehr gepackt...

Rikscha fahren, Ho Chi Minh Mausoleum besichtigen, am Hoan Kiem Lake spazierengehen, einkaufen, durch die Strassen wandern und sich in Ausweichmanoevern ueben, einkaufen, superleckeres Essen probieren, einige nette Leute kennenlernen (wie der Besitzer des Kodak-Geschaefts, der 6 Jahr lang in Deutschland gearbeitet hat oder der coole Restaurantbesitzer der auch einige Jahre in Deutschland studiert hat), um Preise feilschen (immer und ueberall!) - Hanoi war schon cool... war sicherlich ein Highlight auf unserer Reise und garantiert nicht das letzte mal, dass ich dort war...

1 Kommentar:

  1. Hey! Na, wo seids jetzt grad? Haha, habts auch schon so viel gekauft... ich habs mir ja fuern schluss aufgehoben... naja, langsam wird der rucksack zu klein... Sag, wie lang seids ihr nochmal unterwegs?? LG

    AntwortenLöschen