Dienstag, 4. August 2009

Halong Bay

Da wir von der quirligen Hauptstadt Vietnams eine kleine Auszeit brauchten, beschlossen wir an die Halong Bay zu fahren um eine Boots-Tour zu machen und uns ein bisschen von den ueblichen Reisestrapazen zu erholen :). Die Halong Bay ist (oder war?) eines der Kandidaten fuer die natural wonders of the world, dort befinden sich etwa 3000 mehr oder weniger kleine Inselchen.

Die Fahrt nach Halong City dauerte etwa dreieinhalb Stunden, von der Stadt selbst sahen wir aber so gut wie gar nichts, denn wir stiegen sofort auf unser Boot. Letzteres haette ich mir gar nicht so schoen und gross vorgestellt... naja, man darf eben nicht immer mit der Grote Beer vergleichen. Es war echt unglaublich, was sich in dem Hafen tat, man sah zunaechst mehr Boote als Meer. Angeblich starten taeglich 400 Boote raus aufs Meer und kurven in der Bucht herum. Auf unserem gab es Platz fuer maximal 16 Passagiere, also war's recht angenehm. Lustigerweise waren von den 15 Leuten 7 Lehrer! Wir waren aber eine recht lustig zusammengewuerfelte Gruppe, vor allem ueber das aeltere Koreanerehepaar haette ich mich oft zerkugeln koennen.

Anfangs haette ich mir gedacht, dass wir uns einigermassen ausrasten koennen auf dieser Fahrt und einfach nur vom Oberdeck die vorbeiziehende Landschaft beobachten. Aber nix da, am ersten Tag noch legten wir an einer Insel an und liefen unzaehlige Stufen hoch, um eine echt riesige Hoehle anzusehen. Drinnen verriet uns unser Guide Chiung, was man in den Felsformationen nicht alles sehen koenne: Elephant, bear, Ho Chi Minh, happy couple, turtle, Buddha,... ich sah fast nichts davon, aber der vermeintlichen Schildkroete griff ich an den Kopf - das soll ja schliesslich Glueck bringen. Spaeter am Nachmittag dann legten wir an einer weiteren Insel an, wo man auch an einem (leider kuenstlich angelegten) Strand schwimmen gehen konnte. Michi und ich entschlossen uns vorher noch die 450 Stufen auf die Bergspitze raufzuhetzen, von wo aus man einen echt traumhaften Ausblick auf die vielen kleinen Inseln rundherum hatte. Wieder unten gingen dann auch wir ins Wasser. Vom Oberdeck des Boots dann sahen wir den Sonnenuntergang, ungewohnterweise schon um etwa 19.00 Uhr! Hier wirds leider immer recht frueh finster... Nach dem Abendessen ging ich dann wieder hinauf, denn mittlerweile war es Gott sei Dank schon etwas kuehler und man konnte bei klarem Himmel die Sterne beobachten. Da man ja nicht so wahnsinnig oft so eine Gelegenheit hat, stand ich am naechsten Morgen schon um 5 Uhr auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Zu solch frueher Morgenstunde war es dann auch noch total ruhig, ich sah einzig eine aeltere Frau mit ihrem Supermarkt-Ruderboot vorbeifahren und ein paar riesige Quallen, die sich im Wasser tummelten. Waeren diese nicht gewesen, dann waere ich wohl vor dem Wegfahren noch einmal ins Wasser gesprungen, aber so... :(. Der naechste Tag war auch sehr actionreich. Zunaechst legten wir bei Cat Ba Island an und kurvten mit echt klapprigen Fahrraedern durch die gluecklicherweise flache Gegend. Etwa eine Stunde "trekkten" wir dann auch durch den Nationalpark und sahen dabei drei aber sowas von riesigen Spinnen, das kann man sich nicht vorstellen... Die waren keine 1,5 Meter von uns entfernt und sahen wahnsinnig athletisch aus... Ich hab gesehen, wie eine Spinne (im guest house) die so gross war, wie mein kleiner Fingernagel, gut 20 cm gesprungen ist, wie weit schaffte es dann wohl so ein Trum??? Mark ging vor mir und war dann so schlau und wollte ein zusammengeknuelltes Blatt in das enorme Netz werfen. Ich sags euch, mich traf fast der Schlag... Nach der kleinen Wanderung ging's dann mit den Drahteseln wieder zurueck zum Boot. Von dort fuhren wir dann bei einigen Fischfarmen vorbei und probierten ganz ganz frische Meeresfruechte, fuer die ich weiss Gott wie lang zu schaelen brauchte (vor allem weil Michi mich immer erschreckte und ich sowieso immer noch Angst hatte, das Riesentier mit den 100 Fuessen koennte sich noch bewegen...). Danach stiegen wir in Kayaks und ruderten eine Stunde lang umher. Michi und ich bekamen das offensichtlich recht gut hin, denn die anderen meinten "oh guys, you've done this before!". Als wir auch das geschafft hatten, legten wir auf Monkey Island zum Schwimmen an und fuhren dann weiter zur Cat Ba Island in unser Hotel. Das war das erste richtige Hotel seit Reisebeginn, sogar eines mit drei Sternen :)! Nach dem Abendessen gingen Michi, Mark (der primary school teacher aus UK) und ich noch an den 800 m entfernten Strand, um noch etwas zu trinken. Schliesslich hatten wir von der Stadt noch nicht recht viel gesehen und mussten morgen um 7.30 schon wieder auschecken... Am naechsten Tag hiess es also frueh aufstehen, fruehstuecken und wieder zurueck aufs Boot. Dieses war die erste Zeit ueber recht schaukelig, gluecklicherweise aber nicht genug, um seekrank zu werden. Tjah, und damit waren unsere 3 Tage in der Halong Bay auch schon wieder um... Echt ein Muss fuer jemanden, der vorhat, mal in den Vietnam zu fahren! Und wer weiss, vielleicht leb' ich schon in naher Zukunft in einem Hausboot an der Halong Bay... :)

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