Um noch ein anderes Eck von Laos kennenzulernen (fuer Laos haben wir ja nur 11 Tage eingeplant), fuhren Michi und ich noch fuer ein paar Tage in den Norden des Landes. Zuerst nahmen wir eine 3-stuendige recht stuermische Busfahrt nach Nong Khiao auf uns. Unser Fahrer war echt der Wahnsinn... fuhr andauernd auf der linken Strassenseite, obwohl man in Laos so wie bei uns RECHTS faehrt... und dann hat er alles und jeden wild angehupt, das sich auf der Stasse bewegt hat. Danach ging's recht ruhig weiter, mit einer einstuendigen Bootsfahrt auf dem Nam Ouh. Als wir schon dachten da kann ja schon laengst nichts mehr kommen, entdeckten wir einige Bambushaeuschen auf Stelzen nahe am Ufer - wir waren da. Das Dorf Munog Ngoi ist echt ganz nett, es liegt mitten in den Bergen, direkt am Fluss, es gibt eigentlich nur eine einzige Strasse (aber kein einziges Auto), und auch Strom (verstaendlicherweise aber kein Internet). Alles recht idyllisch also...
Der eigentliche Grund, weshalb wir hierher kommen wollten: Trekking-Touren! Eigentlich haetten wir hellhoerig werden sollen, als ein Hollaender am Abend zuvor meinte "those trekking-tours here are a life-experience, believe me!" Motiviert wie Michi und ich waren, haben wir gleich eine zwei-taegige Tour gebucht, mit jeweils 5-6 Stunden wandern pro Tag und homestay bei einem hilltribe. Am Anfang war ja alles noch ganz angenehm, wir beide sind mit unserem Guide Lan durch eher flaches Gebiet und Reisfelder gewandert und haben dann und wann einmal einen Fluss durchquert, aber dann... Also eigentlich habe ich mir immer vorgestellt, unsere groesste Bedrohung waeren Spinnen und Schlangen, es hat sich jedoch recht bald herausgestellt, dass das wohl unsere geringste Sorge waehrend der naechsten 2 Tage sein sollte. Der Pfad auf dem wir dahinwanderten wurde naemlich immer schlammiger und meine Schuhe wuchsen immer mehr zu einem einzigen Gatschklumpen an der aber sowas von null Grip hatte... Jetzt stellt man sich noch vor, dass wir teilweise echt steiles Gelaende hinaufkletterten und nichts als rutschten. Dazu kommen noch fiese Attacken von Moskitoschwaermen und Blutegeln. Das viele Insektenspray, mit dem wir uns laufend einspruehten nuetzte nicht wirklich viel, weil wir ja klarerweise schwitzten, es ging ja schliesslich die meiste Zeit bergauf, es war heiss und die Luftfeuchtigkeit mehr als erdrueckend. Es wurde dann alles noch schlimmer, als es schliesslich zu regnen begann, denn nun (eh schon auf recht rutschiger Bahn) kamen uns auch noch von oben Wassermassen entgegengeronnen. Was soll ich sagen... Wir waren paniert! Vor allem als es dann einen Hang steil bergab ging, da ging echt gar nichts mehr und wir sind nichts als gerutscht und hingefallen. Vielleicht hoert sich das jetzt alles ganz schrecklich an, aber Michi kann bestaetigen: es ist keinesfalls uebertrieben. Aber trotz alledem hat das alles richtig Spass gemacht, ob man's glaubt oder nicht! Die tollen views entschaedigten uns fuer die Strapazen bei weitem! Abendessen und Ueberachtung hatten wir bei einem hilltribe, einem Dorf mit etwa 300 Einwohnern - sicherlich nicht jedermanns Sache, aber wir fanden's ganz interessant! Was vll jetzt viele ueberraschen wird: sogar bei diesem Stamm auf 1200 Metern im tiefsten Dschungel konnte man Cola kaufen... so viel also zur global brand... Nach kurzer Verschnaufpause waehlte Lan ein Huhn fuers Abendessen aus und das obwohl Michi protestierte "oh no, we can eat vegetables as well...". Am Boden sitzend assen wir dann echt leckere Bambussuppe und wirklich alles vom gekochten Huhn... bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass ein Stueck auf meinem Teller wohl ein Stueck Hals sein musste... Das waer was fuer die Kathrin gewesen :). Erstauchlicherweise gab es auch hier Strom - from the river wie man uns erklaerte. Was dann echt irgendwie paradox war, war die Tatsache, dass sich am spaeteren Abend etwa 100 Dorfbewohner in einer winzigen Huette trafen um fernzusehen! Bambushuetten, Plumpsklo und Fernseher - echt schraeg, aber wahr!
Nach einer grossen Schuessel heisser Nudelsuppe wanderten wir am naechsten morgen wieder weiter. Eine gute Stunde nochmal bergauf und dann abwechselnd steil bergab (Rutschpartie vorprogrammiert), streckenweise gingen wir knietief den Fluss entlang, aber die meiste Zeit war's doch recht ertraeglich, vor allem weil es an dem Tag nicht regnete, dafuer war's aber viel schwueler. Nach wieder etwa 6-stuendiger Wanderung, zahlreichen Auf- und Abstiegen, atemberaubenden Ausblicken, Verschnaufpausen und Insektenverscheuchungsmanoevern kamen wir dann letztendlich doch wieder in das Dorf von dem aus wir mit dem Boot wieder nach Muong Ngoi fahren sollten.
War echt eine tolle Erfahrung, und sicherlich nicht meine letzte Trekking-Tour - das naechste mal aber vielleicht dann doch lieber in der Trockenzeit!
Donnerstag, 23. Juli 2009
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meinst du mich bezgl essen? *gg* tja, das wär glaub ich echt mein größtes problem in asien - aber: ich kann nix dafür, meine eltern haben mich essentechnisch so verwöhnt, ja so ist das *gg* ;-)
AntwortenLöschenjap, genau dich hab ich damit gemeint :). man weiss halt oft net genau was man vor sich auf dem teller hat...
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